Natrium und Chlorid
Vegan4Dogs Nährstoffkunde
Natrium und Chlorid
Hier schauen wir uns die beiden Mengenelemente Natrium und Chlorid genauer an. In diesem Artikel habe ich bereits viel über Mineralstoffe erklärt. Unter anderem, dass sie in Mengen- und Spurenelementen zu unterteilen sind. Ähnlich wie Calcium und Phosphor bezeichne ich auch Natrium und Chlorid gerne als „gute Kumpels“. Die beiden Paare gehören jeweils zusammen wie Pech und Schwefel.Natrium und Chlorid befinden sich außerhalb von Zellen und sind somit im Blut zu finden. Chlorid ist ein Bestandteil der Magensäure, während Natrium beispielsweise auch in den Lymphen vorkommt. Ähnlich wie Calcium, ist auch Natrium im Knochen gelagert und kann ins Blut abgegeben werden. Gemeinsam regulieren Natrium und Chlorid den Flüssigkeitshaushalt, der auch gern als Wasserhaushalt bezeichnet wird.
Auf was ich hier ganz besonders hinweisen will, ist die Beteiligung von Natrium an der Erregbarkeit von Nerven- und Muskelzellen, u.a. dem Herzen. Außerdem spielt es eine Rolle bei der Aufnahme (Absorption) von Einfachzuckern und Aminosäuren. Zusätzlich aktiviert Natrium Enzyme und ist entscheidend für einen ausgeglichenen Säure-/ Basenhaushalt.
Im Magen-Darm-Trakt wird Chlorid zu 100% absorbiert (aufgenommen) was an die Aufnahme von Natrium gekoppelt ist (ich sag doch: Kumpels!). Das Gleichgewicht wird über die Niere aufrecht gehalten. Natrium ist meines Erachtens nach also absolut unverzichtbar für den Körper und seine Funktionen!
Chlorid kommt wie und zusammen mit Natrium in gesalzenen, verarbeiteten oder konservierten Produkten vor. Du kennst Chlorid außerdem vielleicht als „Magnesiumchlorid“ (oder „Nigari“) als Zutat in Tofu. Vielleicht hattest du in Chemie (im Gegensatz zu mir) keine 4,5 und kannst dich noch an „Natriumchlorid“ erinnern? 🙂 Das ist die Verbindung aus den beiden Mineralstoffen und auf gut Deutsch gesagt – Kochsalz!
Hier sind wir dann auch bei der Eigenschaft wegen der Natrium immer wieder in Verruf gerät. Denn ein Übermaß an Natrium kann den Blutdruck erhöhen. Das geht so: Wenn Natrium in den Gefäßen zu hoch konzentriert ist, wird Wasser nachgezogen was zu erhöhtem Volumen von Blut führt – und so zu erhöhtem Druck auf die Gefäßwände führen kann. Will heißen: Maßvoll statt massig ist angesagt.
Hier finde ich den Vergleich mit Zucker sehr interessant und passend.
Jede*r weiß mittlerweile, dass es ein riesengroßer Unterschied ist, ob man so gar nicht auf den Zuckerkonsum achtet (morgens gezuckertes Müsli mit gezuckertem Saft, mittags ein Gericht dessen Zutaten man nicht alle versteht, tagsüber jeden Tee oder Kaffee süßen, nachmittags einen Schokoriegel, abends die Fertigsuppe mit Zucker drin, …), oder ihn durchaus im Blick hat (Haferflocken mit Banane zum Frühstück, ungesüßte Getränke konsumieren, viel selbst kochen und ab und an mal ein Stück Kuchen…).
Ähnlich verhält es sich mit Salz!
Wenn wir Menschen von früh Morgens bis spät Abends Fertigprodukte, konservierte Produkte oder stark Gesalzenes essen, die Verpackung nie umdrehen, uns ständig „To Go“ ernähren und letzten Endes keine Ahnung davon haben, welches Salz und wie viel davon verwendet wird… Ach du lieber Himmel! Doch gegen einen gut geplanten und sinnvoll gestalten Salzkonsum ist weder beim Mensch, noch beim Hund etwas einzuwenden. Die DGE empfiehlt als Orientierungswert 6g (=1 TL) Speisesalz täglich.Anmerkung Leni Lecker
Für ausgewachsene Hunde liegt die empfohlene Menge Natrium bei 50mg/kg Körpermasse pro Tag und für Chlorid bei ca. 75mg/kg Körpermasse und Tag (*Vgl. Ernährung des Hundes, Zentek, 2016). Das sind ca. 125mg Salz je kg Körpermasse und Tag. Übrigens: Gesunde Hunde sind gegenüber hohen Kochsalzgaben relativ tolerant, sofern ausreichend Wasser zur Verfügung steht (Vgl. Ernährung des Hundes, Zentek, 2016).Es ist halt ein riesengroßer Unterschied, ob ich meinem Hund eine gesunde Menge Salz zuführe oder absolut ungeplant gar nicht darauf achte. Auf was auf jeden Fall geachtet werden sollte, ist die Wasserzufuhr.
Will heißen
Augen auf, aber bitte keinesfalls auf Natriumchlorid verzichten! Wie so oft ist die Menge entscheidend. Außerdem immer ausreichend Wasser zur Verfügung stellen.Die vielen Vorteile von Natrium und Chlorid haben wir ja im oberen Teil des Artikels schon unter die Lupe genommen. Übrigens, durch Schwitzen, Erbrechen oder Durchfall kann ein Natriummangel im Blut entstehen. Somit sinkt der Blutdruck was zu Schwindel, Kopfschmerzen oder Schwächegefühl führen kann.
Nun versteh ich (als Yogini, aber halt keine Ausdauersportlerin) auch, warum die Läufer und Co. immer so sehr auf ihren Salz-Haushalt achten. Und damit meine ich nicht das Salz daheim im Haushalt 😉 Da Hunde die Hitze über hecheln ableiten (sie besitzen lediglich an den Pfoten ein paar Schweißdrüsen), gilt es vor allem bei Krankheiten wie Erbrechen oder Durchfall auf die Natriumzufuhr zu achten.
Apropos Salz – ich hab mir grad mal den Spaß gemacht und geschaut was für Sorten es mittlerweile gibt. Hast du schon mal von Hawaii-Salz, persischem Blausalz oder Bambussalz gehört? Mir sind die alle neu.
Die ich kenne wären
Kochsalz/ Speisesalz – Gibt es jodiert oder auch nicht. Achtung: Enthält oft Rieselhilfen. Ich hab irgendwo irgendwann mal gelesen, dass die nicht vegan seien? Finde dazu aber nichts mehr. Wir freuen uns auf deinen Kommentar, falls du hierzu eine Idee hast.
Meersalz – Mein Favorit – und zwar jodiert, zwecks der Schilddrüse und so. Gegen das Verklumpen gebe ich einfach ein paar Reiskörner in meinen Streuer. Um einer Jodüberversorgung vorzubeugen, jedoch für den Hund lieber unjodiertes Salz verwenden, da V-Complete, Greta und Pauline ausreichend Jod enthalten.
Fleur de Sel – Eine besondere Art von Meersalz.
Steinsalz – Lagert unter der Erde, kommt aber ursprünglich (vor langer, laaanger Zeit,…) auch aus dem Meer.
Himalaya Salz – Eine Art Steinsalz.
Kala Namak – Ebenso Steinsalz mit „Steinkraut“, was zu einem „eirigen“ Geruch führt. Perfekt für Rührtofu!
Kräuter-/Gewürzsalz – Wenn man sich das separate Zugeben von Kräutern sparen will? Oder so?
So, genug Ausflug in die Salzkunde. Kommen wir zurück zu Natrium und Chlorid.
Eine Zusammenfassung in Stichpunkten
- In unverarbeiteten Lebensmitteln sind Natrium und Chlorid relativ wenig zu finden.
- Vor allem sind sie in verarbeiteten Produkten (gesalzen, geräuchert) enthalten.
- Gemeinsam regulieren sie den Wasserhaushalt und Blutdruck.
Natrium
- Aktiviert Enzyme.
- Ist beteiligt an der Erregbarkeit von Nerven- und Muskelzellen.
- Spielt eine Rolle bei der Aufnahme von Einfachzuckern und Aminosäuren eine Rolle.
- Hält das Elektrolytgleichgewicht aufrecht.
Chlorid
- Hat eine Bedeutung für die Verdauung da es ein Bestandteil der Magensäure ist.