Futterumstellung beim Hund
Eine Futterumstellung bzw. die richtige Fütterung kann für viele Hunhalterinnen erst einmal einige Fragen aufwerfen. Aber keine Sorge! Futterumstellungen sind im Leben eines Hundes völlig normal. Stell dir vor, du müsstest jeden Tag das gleiche Essen zu dir nehmen – das wäre doch langweilig, oder?
Genauso kann es auch deinem Hund gehen. Abwechslung macht das Essen für ihn spannender und gesünder. Machen wir es richtig und das Futter wird gut vertragen, sorgen wir zudem für eine gesunde Darmflora und können helfen das Mikrobiom (Gemeinschaft von verschiedenen Mikroorganismen im Darm) weiter auszubauen und zu stärken. Denn wie bei uns Menschen, sorgt eine gesunde Darmflora und Verdauung für ein besseres Wohlbefinden1.
Im folgenden Beitrag stellen wir dir die verschiedenen Gründe für eine Futterumstellung bei Hunden vor und geben Dir eine Schritt-für-Schritt Anleitung wie die Futterumstellung aussehen könnte.
Inhaltsverzeichnis
Gründe für die Futterumstellung
Basics zur Hundefütterung
Wie viel Futter braucht ein Hund?
Wie funktioniert die Futterumstellung?
Welche Fütterung ist nun die Richtige?
Was passiert im Darm des Hundes während der Futterumstellung?
Mögliche Auswirkungen durch die Futterumstellung
Sorgen und Ängste bei der Futterumstellung
Fazit
Quellen
Veränderung der Altersstufe
Wie wir Menschen durchläuft dein Hund im Laufe des Lebens verschiedene Altersstufen, die unterschiedliche Ernährungsbedürfnisse mit sich bringen. Wann solltest du von Welpen- auf Erwachsenenfutter umsteigen und wann ist es Zeit für Seniorenfutter?
Als grober Richtwert gilt: Welpenfutter wird bis etwa zum 12. Lebensmonat gefüttert. Bzw. bis zum Abschluss der Wachstumsphase, die sich bei größeren Hunderassen auch bis zum 18. Lebensmonat ausdehnen kann. Seniorenfutter kann ab einem Alter von sieben Jahren schon sinnvoll sein, ist aber nicht zwingend notwendig.
Du möchtest wissen, welche Nährwerte im Welpenalter besonders wichtig sind und ob eine vegane Ernährung für Welpen möglich ist? Alle Antworten darauf, haben wir dir schon in einem unserer vorherigen Blogbeiträge zusammengefasst. Hier geht es zu unserem Blogbeitrag zur veganen Welpenernährung.
Änderung der Futterart
Wechsel von Trocken- zu Nassfutter und anders herum
Manchmal sind praktische Gründe der Anlass für eine Futterumstellung, etwa wenn du viel unterwegs bist und keinen Kühlschrank zur Verfügung hast oder dein Liebling von einer anderen Person betreut wird und du ihr es so einfach wie möglich gestalten möchtest. Dann ist Trockenfutter eine sehr gute Option.
Nassfutter hingegen kann für Hunde schmackhafter sein, ist leichter zu kauen und bietet mehr Feuchtigkeit, dass kann wichtig sein, wenn dein Hund z.B. wenig trinkt. Bei Zahnproblemen deines Hundes kann es sinnvoll sein, von härterem Trockenfutter auf weiches Nassfutter zu wechseln, damit dein Hund das Futter besser aufnehmen kann.
So hat jeder Hund seine Vorlieben, manche mögen es auch einfach das Trockenfutter zu kauen, während andere es am liebsten einfach nur schlingen. Da beim Schlingen, das Futter meistens nicht gekaut wird und in sehr großen Stücken in den Magen gelangt, kann das einige Zeit dauern, um komplett verdaut zu werden und Verdauungsprobleme wie Übersäuerung und Blähungen begünstigen. Eine gute Möglichkeit, um das Schlingen zu reduzieren und ein wenig Abwechslung in die Fütterung zu bringen, kann der Einsatz von einem Schlingnapf, Futterball, Schleckmatte oder einem Schnüffelteppich sein. Vor einiger Zeit hatte Leni die Gasthündin Lola zu Besuch bei der Leni ihr immer wieder das Futter im Büro zuwarf. Einen guten Einblick wie individuell die Nahrungsaufnahme und die Bedürfnisse von Hunden ist, kannst du in unserem Blogbeitrag Schlabbern, Schlecken oder Schlingen nachlesen.
Wechsel von konventionellem Futter (inkl. Barf) zu veganem Futter
Immer mehr Hundehalter*innen entscheiden sich aus ethischen Gründen, Krankheiten oder wegen Unverträglichkeiten, sowie ‘Allergien gegen tierische Proteine’ für eine vegane Ernährung ihrer Vierbeiner. Das ist jedoch nicht alles, einen Hund abwechslungsreich und vegan zu ernähren bringt noch viel mehr Vorteile mit sich.
Pferd, Strauß, Känguru, Krokodil, Insekten.. alles schon ausprobiert? Die Auswahl an alternativen tierischen Proteinquellen ist in den letzten Jahren explodiert. Aus Gesprächen mit bekannten und befreundeten Hundehalter*innen sind wir im stetigen Austausch, welches exotische Tier aktuell getestet wird. Dabei ist die Lösung meistens sehr einfach. Statt verschiedene tierische Proteine zu testen, empfehlen wir gerne, zur pflanzlichen Alternative zu greifen.
In unseren Köpfen ist immer noch stark verankert, dass der Hund vom Wolf abstammt und deshalb nicht in der Lage ist, pflanzliche Lebensmittel zu verdauen, dabei gibt es mittlerweile Studien2 die belegen, dass Hunde sich evolutionär angepasst haben, Günther Bloch beschreibt dies auch in seinem Buch Pizzahunde.
Einen Hund vegan zu ernähren kann auch bedeuten, seinen Hund vielfältiger und abwechslungsreicher zu ernähren, dies sorgt dafür, dass wir umso mehr die Möglichkeit haben unserem Gefährten saisonale und regionale Lebensmittel anbieten zu können, welche im Vergleich zur Fleischindustrie eine Menge an CO2 einspart und zeitgleich unseren Geldbeutel schonen kann.
Eine aktuelle Studie3 belegt, dass Treibhausgas-Emissionen durch die Herstellung tierischer Lebensmittel fast doppelt so hoch sind wie die der pflanzlichen Lebensmittel. Der CO2-Ausstoß eines 'Durchschnittshundes', mit einer Lebenserwartung von 13 Jahren, entspricht etwa 13 Hin- und Rückflügen von Berlin nach Barcelona, wobei den größten Anteil daran das Futter ausmacht.
Wechsel von Alleinfuttermittel zu selbstgekochtem Futter
Selbstgekochtes Hundefutter kann eine tolle Möglichkeit sein, die Ernährung deines Hundes individuell anzupassen und die Verträglichkeit des Futters zu erhöhen. Jedoch kann es auch etwas beunruhigend sein, wenn man auf einmal allein verantwortlich für die Ernährung des eigenen Lieblings ist. Der Gedanke, etwas falsch zu machen kann groß sein, mit uns brauchst du dir jedoch keine Sorgen zu machen.
Hierzu haben wir dir auf unserer Seite tolle vegane Rezepte zusammengestellt, die in Verbindung mit unserer Nahrungsergänzung V-Complete eine vollwertige Ernährung bilden.
Futter nicht mehr verfügbar
Manchmal ist das gewohnte Futter plötzlich nicht mehr im Handel erhältlich oder die Rezeptur wurde verändert. Eine Umstellung ist leider unvermeidbar, aber keine Sorge – mit etwas Geduld findet ihr auch eine passende Alternative. Hier kann es sinnvoll sein, verschiedene Hundefutter in kleineren Verpackungsgrößen zu testen, wie z.B. unsere Greta Minis.
Wechsel zu hochwertigerem Futter
Vielleicht hast du, wie einige aus unserer Vegan4Dogs-Community, deinen Hund aus dem Tierschutz adoptiert und schenkst ihm nun ein schönes Für-Immer-Zuhause. Wie wir wissen sind im Tierschutz die Helfer und Hunde um jede Spende dankbar und es werden meistens unterschiedliche Sorten verfüttert. Vielleicht möchtest du deinem Liebling nun etwas Gutes tun und auf ein hochwertigeres und nachhaltigeres Futter umstellen.
Spezialdiät
Bei Übergewicht oder Untergewicht bedarf es einer bestimmten Anpassung der Futterration, um das Idealgewicht zu erreichen. Ob dein Hund das Idealgewicht hat, erkennst du daran, dass seine Rippen leicht zu ertasten sind, ohne dass sie sichtbar hervorstehen. Bei Hunden mit kurzen Fell, ist aus der Vogelperspektive eine Sanduhrfigur zu erkennen.
Auch gesundheitliche Probleme, wie Leber- und Nierenerkrankungen erfordern oft eine besondere Diät in der bestimmte Nährstoffe vermieden werden sollten. Dies kann auch ein Grund sein, um die Ernährung bzw. das Futter deines Hundes umzustellen. Am besten lässt Du dich in so einem Fall von einer Ernährungsberatung unterstützen.
Krankheiten & Unverträglichkeiten
Manche Hunde leiden unter Allergien oder Unverträglichkeiten, z.B. gegen tierisches Protein. Auch einige pflanzliche Bestandteile wie z.B. Weizen, Reis, Mais, Soja, Erbsen oder Kartoffeln können potenzielle Allergene sein. Eine Ausschlussdiät kann hier Klarheit schaffen und auch ungewöhnliche Allergene zum Vorschein bringen.
Eine angepasste Ernährung schafft Abhilfe und verbessert das Wohlbefinden deines Hundes erheblich.
Wie viel Futter braucht ein Hund?
Die Menge richtet sich nach Alter, Größe und Aktivitätslevel. Eine gute Richtlinie ist die jeweilige Fütterungsempfehlung des Herstellers, welche du nach einiger Zeit mit der Überprüfung des Idealgewichtes, anpassen kannst. Bei unserem veganen Trockenfutter Greta empfehlen wir 1,4 % vom Körpergewicht pro Tag, das wären bei einem 15kg-Hund 210g. Bei unserem Nassfutter Pauline liegt die Fütterungsempfehlung bei 600g für einen 15kg-Hund. Da bei Trockenfutter der Feuchtigkeitsgehalt wesentlich geringer ausfällt als bei Nassfutter, ist die Nährstoffdichte entsprechend höher bei geringerer Masse.
Für selbstgekochtes Hundefutter mit V-Complete findest Du hier unsere allgemeine Fütterungsempfehlung.
Nicht vergessen: es sollte auch immer ausreichend frisches Wasser bereitstehen.
Fütterungszeiten
Regelmäßige Fütterungszeiten und gleichmäßige Abstände, schaffen eine gute Routine, bei dem sich der Magen auf den Nachschub einstellen kann. Nicht immer ist dabei die Uhrzeit zwingend, auch Routinen, wie z.B. nach dem Spaziergang können eine gute Orientierung bieten.
Magendrehung
Um eine Magendrehung zu vermeiden, solltest du nach der Fütterung eine Ruhezeit einhalten, spielen oder spazieren gehen sollten in den darauffolgenden zwei Stunden vermieden werden. Ob dies wirklich Auslöser für eine Magendrehung sein kann, wurde jedoch noch nicht eindeutig belegt.
Napfhygiene
Napfhygiene wird oft unterschätzt, reinige den Napf regelmäßig, gerade nach frischen bzw. nassen Mahlzeiten. Wir essen ja auch ungerne von benutzten Tellern.
Wie funktioniert die Futterumstellung?
Bei der Futterumstellung gibt es nicht den goldenen Weg. Jeder Hund ist individuell und hat seine eigenen Bedürfnisse. Manchen Hunden macht eine Umstellung des Futters nichts aus, andere Hunde reagieren sensibel auf eine Veränderung. Du kennst Deinen Hund am besten und kannst durch Beobachtung die Situation einschätzen. Im folgenden Abschnitt haben wir einige Tips und Kniffe zusammengetragen.
Bei sensiblen Hunden bietet es sich an die Futterumstellung schrittweise durchzuführen, um den Verdauungstrakt deines Hundes nicht zu überfordern. Beobachte deinen Hund genau und beachte auch äußerliche Umstände (Wetterumschwung, Stress oder Veränderungen), denn jeder Hund reagiert unterschiedlich und nicht immer ist die Fütterung der Auslöser.
Wechsel von Trockenfutter zu Nassfutter
Idealerweise servierst Du Nassfutter nicht direkt aus dem Kühlschrank sondern lässt es etwas stehen, damit es sich auf die Raumtemperatur erwärmt, denn kaltes Futter kann den Magen deines Hundes reizen.
Bei einem Wechsel gibst du Tag für Tag eine etwas höhere Menge des Nassfutters zum Trockenfutter hinzu.
Unser Vorschlag, wie eine Umstellung aussehen könnte:
Tag 1-3: 2/3 Trockenfutter und 1/3 Nassfutter mischen
Tag 4-6: 1/3 Trockenfutter und 2/3 Nassfutter mischen
ab Tag 7: Nassfutter füttern
Vielleicht hast Du aber auch einen Hund, der eine Umstellung problemlos von jetzt auf gleich mitmacht und sofort das neue Futter verträgt.
Wechsel von Nassfutter zu Trockenfutter
Unser Vorschlag, wie eine Umstellung aussehen könnte:
Tag 1-3: 1/3 Trockenfutter und 2/3 Nassfutter mischen
Tag 4-6: 2/3 Trockenfutter und 1/3 Nassfutter mischen
ab Tag 7: Trockenfutter füttern
Da Nassfutter einen hohen Wassergehalt hat, kann es Sinn machen das Trockenfutter vorab in etwas Wasser einzuweichen, die Kroketten sollten jedoch noch auf dem Boden aufliegen. Nutze dafür kaltes oder lauwarmes Wasser, kein heißes Wasser, damit die hitzeempfindlichen Vitamine erhalten bleiben. Manche Hunde mögen es auch, wenn sie die noch trockenen Kroketten, wie Müsli, aus dem Wasser schnappen können.
Es gibt aber auch Hunde, die das Trockenfutter beim Wechsel von nass zu trocken ohne Zugabe von Wasser direkt weg schnabulieren.
Da Trockenfutter beim Verdauen viel Flüssigkeit aufnimmt, solltest du immer frisches Wasser bereitstellen. Die Wassermenge, die dein Hund bei Trockenfutter aufnimmt, ist wesentlich höher als bei Nassfutter.
Wechsel von fleischhaltigem Futter (z.B. Barf) zu veganem Futter
Wie wir mittlerweile wissen, zählt der Hund nicht mehr als strikter Karnivor (Fleischfresser) sondern als Omnivor (Allesfresser). Durch das Jahrhunderte lange Zusammenleben mit den Menschen, hat sich der Organismus des Hundes verändert und ist mittlerweile in der Lage Stärke zu verdauen2. Viele Hunde können, abhängig von der Region, Rasse und den äußeren Umständen vegan gefüttert werden.
Jeder Schritt in Richtung vegane Ernährung ist ein wichtiger Schritt für unsere Umwelt und das Wohl anderer sogenannter Nutztiere. Solltest du dich nicht zu 100% trauen, ist es auch eine Möglichkeit mit veganen Snacks, wie Lorelai oder Olaf, anzufangen.
Weiteres kannst Du auch gerne auf unserer Seite Der vegane Hund nachlesen.
Die Umstellung von fleischreich zu vegan kann sehr schnell funktionieren, muss aber nicht, denn um tierisches Protein verdauen zu können, wird im Magen des Hundes mehr Magensäure verwendet als für die Verdauung von pflanzlichen Proteinen. Dies kann in den ersten Wochen zu einem Überschuss der Magensäure führen, bis sich die Produktion der Magensäure reguliert hat. Auch die Darmbakterien müssen sich bei einem Wechsel auf veganes Futter anpassen. Die Umstellung kann daher in einigen Fällen Wochen oder sogar Monate dauern. Bei manchen Hunden funktioniert eine Umstellung sofort. Tipps, wie du die Magensäure regulieren kannst, erhältst du weiter unten bei den möglichen Auswirkungen durch die Futterumstellung.
Unser Vorschlag, wie eine Umstellung aussehen könnte:
Woche 1-2: 3/4 fleischhaltiges Futter und 1/4 veganes Futter mischen
Woche 3-4: 1/2 fleischhaltiges Futter und 1/2 veganes Futter mischen
Woche 5-6: 1/4 fleischhaltiges Futter und 3/4 veganes Futter mischen
ab Woche 7: veganes Futter füttern
Vielleicht hast Du aber auch einen Hund, der eine Umstellung auf veganes Futter problemlos von jetzt auf gleich mitmacht.
Wechsel innerhalb der Futterart
Hiermit ist der Wechsel zu einem anderen Trocken- oder Nassfutter gemeint. Da die Konsistenz gleich bleibt und sich gegebenenfalls die Inhaltsstoffe verändern können, sollte die Umstellung dennoch schrittweise erfolgen. Dabei kann es z.B. bei einem Wechsel von Trockenfutter vorkommen, dass Hunde das neue oder alte Futter aussortieren, je nachdem welches Futter dem Hund besser schmeckt.
Unser Vorschlag, wie eine Umstellung aussehen könnte:
Tag 1-3: 2/3 altes Futter und 1/3 neues Futter mischen
Tag 4-6: 1/3 altes Futter und 2/3 neues Futter mischen
ab Tag 7: das neue Futter füttern
Wechsel von Fertigfutter zu selbstgekochtem Futter
Selbstgekochtes Hundefutter kann eine großartige Option sein, um die Ernährung deines Hundes zu personalisieren und auf seine Vorlieben einzugehen. Dein Hund liebt Brokkoli? Dann koche am besten ein Rezept mit Brokkoli. Dein Hund mag keine Möhren? Dann suche ein Rezept ohne Möhren. Durch die schonende Verarbeitung, gilt gekochtes Futter als am besten verträglich und wird auch besonders bei Ausschlussdiäten und Magenproblemen empfohlen.
Eine Umstellung wird in der Regel sehr gut angenommen, dennoch muss sich der Magen an das neue Futter gewöhnen. Manchmal muss man auch erstmal ein passendes Rezept finden, welches dein Hund ansprechend findet.
Du weißt nicht was du kochen sollst? Hol dir gerne noch etwas Inspiration bei unseren Rezepten.
Unser Vorschlag, wie eine Umstellung aussehen könnte:
Tag 1-3: 2/3 Fertigfutter und 1/3 selbstgekochtes Futter
Tag 4-6: 1/3 Fertigfutter und 2/3 selbstgekochtes Futter
ab Tag 7: Selbstgekochtes füttern
Welche Fütterung ist nun die Richtige?
Zusammenfassend gibt es kein richtig oder falsch, egal für welche Variante du dich entscheidest, sie muss zu deinen Umständen und den Bedürfnissen deines Hundes passen und vor allem: schmecken! Eine Kombination aus allen drei Futterarten, trocken, nass und selbstgekocht, ist eine schöne Option und lässt das Futter nicht langweilig werden. So macht es zum Beispiel auch Leni mit Eddie. Dabei werden meistens die verschiedenen Futterarten zu unterschiedlichen Mahlzeiten gereicht.
Was passiert im Darm des Hundes während der Futterumstellung?
Wie bereits schon erwähnt, passt sich der Darm deines Hundes während der Futterumstellung an das neue Futter an. Hier spielen die Mikroorganismen und die Magensäure eine wichtige Rolle.
Für die Verdauung von tierischen Proteinen wird z.B. mehr Magensäure benötigt als für pflanzliche Proteine. Häufig hören wir von Menschen die keine Erfahrung mit der veganen Hundeernährung haben, die Behauptung, dass pflanzliche Proteinquellen wie Hülsenfrüchte vermehrt zu Blähungen führen würden. Im Einzelfall kann dies zwar möglich sein, wir und der Großteil unserer Vegan4Dogs Community haben jedoch die Erfahrung gemacht, dass genau das Gegenteil der Fall ist und die Blähungen reduziert werden.
Sowohl in unseren Rezepten als auch in unseren Produkten haben wir verdauungsfördernde Gewürze wie z.B. Kreuzkümmel, Bohnenkraut und Ingwer verwendet, um die Verdauung der veganen Proteine besonders einfach zu machen.
Damit das Verdauungssystem und das Mikrobiom deines Hundes sich an die neue Kost gewöhnen können, kann das Einschleichen des neuen Futters sinnvoll sein.
Durchfall & Kotkonsistenz
Bei der Umstellung auf veganes Futter ist es gewöhnlich, dass das Kotvolumen sich vergrößert und auch die Konsistenz etwas weicher wird, da das pflanzliche Futter einen höheren Ballaststoffanteil hat. Dies kann für einige Hunde auch vorteilhaft sein, wenn ihnen der Kotabsatz bei Verstopfung schwer fällt.
Je nachdem, welche Zutaten im Futter enthalten sind kann die Kotfarbe variieren. Fütterst Du z.B. viel Spinat wird der Kot grünlicher oder wie bei unserem Trockenfutter Greta, das Rote Beete enthält, können sich Urin und Kot leicht rötlich färben. Unser Nassfutter Pauline enthält hauptsächlich “helle” Zutaten, wodurch der Kot deines Hundes eine hellere Farbe annimmt.
Bei der Futterumstellung kann auch kurzweiliger Durchfall vorkommen. Dies sollte kein Grund zur Sorge sein. Hält der Durchfall allerdings über mehrere Tage an, wende dich an deine Tierärztin oder passe die Futterumstellung an.
Erbrechen
Gerade bei der Futterumstellung von tierischen Proteinen auf pflanzliche oder von Nass- auf Trockenfutter, kann es zur Überproduktion von Magensäure, besonders über die Nacht kommen. Das morgendliche Erbrechen von Magensäure oder vermehrtes Grasfressen, können mögliche Symptome von zu viel Magensäure sein.
Es kann helfen, spät abends vor dem Schlafengehen einen kleinen Snack, z.B. einen trockenen Brotkanten, zu füttern oder etwas Heilerde unter das Futter zu mischen, um die Magensäure anfangs zu binden bzw. zu regulieren.
Blähungen / Bauchschmerzen
Auch Blähungen können während der Umstellung auftreten. Achte darauf, ob dein Hund Bauchschmerzen hat oder sich unwohl fühlt, dann solltest du das neue Futter wieder etwas reduzieren. Verdauungsfördernde Gewürze oder Gemüse wie z.B. Fenchel können hier dem Futter hinzugefügt werden und damit deinem Hund Erleichterung schaffen.
Hautkrankheiten / Juckreiz
In seltenen Fällen kann es zu Hautreaktionen kommen. Beobachte, ob dein Hund sich vermehrt kratzt und passe die Ernährung entsprechend an. Nicht immer ist das Futter die Ursache einer Reaktion der Haut. Auch andere Umwelteinflüsse, wie z.B. Stress oder saisonale Auslöser können zu einer Hautreaktion führen.
Ablehnung des neuen Futters
Manche Hunde sind wählerisch und brauchen etwas Zeit, um sich an das neue Futter zu gewöhnen. Geduld und verschiedene Fütterungstricks, wie das schmackhaft machen, des neuen Futters können hier helfen. Du kannst z.B. das Futter durch Hefeflocken aufpeppen oder kleingeschnittene Veggiewurst untermischen. Hier findest Du das Rezept für die Leni Lecker vegane Hundewurst. Auch die Zugabe von veganem Joghurt, Kokosöl oder Kokosflocken können das Futter ansprechender machen.
Trockenfutter in einem Schnüffelteppich verstreuen oder in einem Futterball anbieten, den Futternapf in der Wohnung verstecken und suchen lassen oder Nassfutter auf einer Schleckmatte verteilen und abschleckern lassen, sind schöne Ideen um das Futter für deinen Hund interessanter zu machen.
Auch einen zweiten Hund zu Besuch zu haben, der sein veganes Futter mit Genuss verspeist kann eine Anregung für deinen Hund sein 😉.
Sorgen und Ängste bei der Futterumstellung
Jeder Hund und jedes Rudel ist individuell, und es gibt nicht den perfekten Weg zur Futterumstellung. Wenn du unsicher bist, starte mit einem Alleinfuttermittel wie Greta und Pauline, das alle nötigen Nährstoffe für einen gesunden ausgewachsenen Hund enthält.
Nährstoffmangel
Die Sorge um einen Nährstoffmangel kann groß sein, denn es wäre auch zu einfach, wenn dir dein Hund sagen könnte, was er gerade braucht. Fällt die Wahl bei deinem Futter auf ein Alleinfuttermittel, dann kannst du schon einiges richtig machen, nicht alle Alleinfuttermittel sind jedoch bedarfsdeckend, das findest du auch schnell im Lesen von Rezensionen heraus. Eine Hilfe kann die Facebook Gruppe “Vegan Hund!? Ja klar! sein.
Falls du dich dafür entscheidest, die Mahlzeiten für deinen Liebling zu kochen, empfehlen wir dir die Komponenten regelmäßig zu wechseln und das Menü mit unserem V-Complete zu ergänzen. Abwechslungsreiche Hundefutter Rezepte findest Du auf unserem Rezepte Blog.
Dauer der Futterumstellung
Eine Futterumstellung kann unkompliziert und schnell gehen. Ab und zu klappt es nicht beim ersten Mal. Dies ist kein Grund den Kopf hängen zu lassen. Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass es manchmal auch Monate und sogar Jahre dauern kann, bis du die passende Ernährung für deinen Liebling gefunden hast. Solltest du irgendwann nicht mehr weiter wissen, empfehlen wir dir, dich an eine vegane Ernährungsberaterin für Hunde zu wenden. Diese profitieren von ihrer langjährigen Erfahrung und können euch helfen, den richtigen Weg einzuschlagen.
Fazit
Jetzt bist Du erstmal gut informiert zum Thema Futterumstellung und es kann los gehen - Juhuu! Gehe mit Neugier und Spaß an die Umstellung des Hundefutters ran, denn auch eine positive Einstellung kann viel ausmachen. Lerne deinen Hund und seine Vorlieben noch besser kennen und geht auf eine gemeinsame Entdeckungsreise. Essen soll Spaß machen und schmecken – für dich und deinen Hund!
Hast Du noch Fragen? Dann stell uns diese in den Kommentaren, so können wir uns gemeinsam helfen und austauschen.
Schaue dich auch in unserem Shop oder auf unserem Rezepte Blog um. Hier findest Du mit Sicherheit etwas Spannendes.
Disclaimer
Dieser Artikel dient der reinen Information und ersetzt keine tierärztliche Konsultation. Bei gesundheitlichen Beschwerden oder Problemen empfehlen wir dir, eine:n Tierärzt:in um Rat zu fragen, welche eure individuelle Situation besser einschätzen und die geeignete Behandlung in Betracht ziehen kann.
Quellen
1. Mikrobiom: Der Darm und seine Bewohner - Dr. Claudia Müller - Bundeszentrum für Ernährung 22.02.2023 https://www.bzfe.de/ernaehrung/ernaehrungswissen/gesundheit/mikrobiom/ (Stand: 20.08.2024)
2. Nature Journal: The genomic signature of dog domestication reveals adaptation to a starch-rich diet - 23.01.2013 - https://www.nature.com/articles/nature11837 (Stand 20.08.2024)
3. Environmental Impacts of a Pet Dog: An LCA Case Study - Umweltauswirkungen eines Haustierhundes: Eine Ökobilanz Fallstudie, Institut für Umwelttechnik, Technische Universität Berlin, veröffentlicht 2020 https://www.mdpi.com/2071-1050/12/8/3394 (Stand 20.08.2024)
- Inhalte aus der Ausbildung zur Ernährungsberaterin für Hunde bei Anke Jacobi, Dog Feeding
- Inhalte aus der Ausbildung zur Ernährungsberaterin für Hunde und Katzen, bei Ute Wadehn, BarfGut