Was ist Liebe?

Hast du dir diese Frage auch schon einmal gestellt? Ich finde, sie ist schwierig zu beantworten, denn jedes Lebewesen spürt und empfindet Liebe anders. Für mich ist ein großer Bestandteil der Liebe zu meinem Hund, mich um die Erfüllung seiner Bedürfnisse zu kümmern, ihn glücklich zu machen. Hier befinden wir uns in einem Konflikt, denn womit dies oft verwechselt wird, ist der Besitz eines anderen Lebewesens. Natürlich entscheide ICH mich für das Leben mit meinem Hund und mein Hund hat keine Wahl. Aber wir befinden uns durch die Domestizierung unserer “Haustiere” in dieser Situation. In freier Wildbahn sind die meisten nicht mehr alleine lebensfähig. Sie sind in gewisser Weise abhängig von uns Menschen, weil wir sie dazu gemacht haben. Also ist es auch unsere Aufgabe für sie zu sorgen. Unser Ziel sollte es sein, den Tieren wieder einen Weg in ein selbstbestimmtes, unabhängiges Leben zu ebnen. Wenn ich von “meinem Hund” spreche, meine ich damit nicht, dass mein Hund mein Eigentum ist. Aus meiner Sicht kann ich kein anderes Lebewesen besitzen. Vielmehr begleite ich meinen Hund und er begleitet mich – wir gehen gemeinsam unseren Lebensweg. Wir schauen in dieselbe Richtung. Wir feiern das Leben miteinander! In dem Moment, in dem ich mich für diesen gemeinsamen Lebensweg entscheide, gehe ich die Verantwortung ein, meinem nichtmenschlichen Begleiter das liebevollste Zuhause zu sein - Ein Ort, an dem er sich sicher und geborgen fühlt. Ein Ort, an dem für ihn gesorgt wird. Eine Beziehung geprägt von tiefstem Vertrauen und Wertschätzung. Ich schenke meinem Hund das Gefühl, niemals alleine zu sein und er schenkt es mir - Bis zu unserem letzten wundervollen gemeinsamen irdischen Tag. Dieser Verantwortung wohnt auch ein gesundes Maß an Liebe inne. Die menschliche Zuneigung kann Ausmaße annehmen, die einem Tier sehr schaden. Denn Liebe wird oft falsch verstanden. Dies äußert sich zum Beispiel in der Überfütterung oder Überlastung unserer Vierbeiner. Hunde benötigen 18-22 Stunden Ruhephasen je nach Rasse und Alter. Nicht selten werden sie viel zu sehr beschäftigt, weil sein Mensch denkt, dass dies gut für ihn ist. Oft passiert dies aus einem schlechten Gewissen heraus. Wurde der Hund den Tag über alleine gelassen, wird dieses Schuldgefühl vielleicht abends mit dem überfüllten Futternapf oder ein paar mehr Leckerchen kompensiert. Diese Überschüttung mit vermeintlicher Liebe ist gut gemeint, hat jedoch negative Folgen für deinen Hund.


Was ist also wahrhaftige Liebe?

Hier kann dich dein Hund einiges lehren: Er stellt keine Forderungen oder Erwartungen an dich. Er möchte dich nicht verändern. Wahre Liebe lässt Unterschiede zu. Dein Hund liebt dich bedingungslos und aufrichtig. Ich erwarte nicht, dass Lotti sich so verhält, wie ich es möchte. Natürlich zeigen wir uns gegenseitig gewisse Grenzen auf. Aber das machen wir Menschen genauso. Ein Zusammenleben benötigt immer Regeln und eine gewisse Erziehung. Die Grundlage meiner Beziehung zu Lotti ist der respektvolle und achtsame Umgang mit ihr, denn natürlich wünsche ich mir von ganzem Herzen, dass es ihr an nichts fehlt. Ich begegne ‚meiner Hündin‘ auf Augenhöhe. Bist du offen und ehrlich deinem Hund gegenüber, dann handelst du aus deinem Herzen heraus. Wir gehen gemeinsam durch dick und dünn, halten allen Krisenzeiten stand. Wir sind uns eine gegenseitige Stütze. Liebe muss gepflegt werden, wie eine Pflanze. Denn Liebe verkörpert sich in verschiedenen Bedürfnissen, wie Zuneigung, Vertrauen und Wertschätzung. Liebe vertieft sich mit der Zeit. Dein Hund schenkt dir Harmonie und Ausgeglichenheit. Achte bitte darauf, dass du ihm dies auch gibst. Liebe ist ein Geben und Nehmen. Kennst du diesen Moment, wenn dein Hund entspannt da liegt, dich voller Liebe anschaut und dein Herz vor Freude und Glück hüpft? Dieses warme Gefühl, dass sich dann in meinem Herzen und im oberen Bauch breit macht, dieses Gefühl tiefster und innigster Verbundenheit: So fühlt sich für mich wahrhaftige Liebe an.


Wie fühlt sich Liebe für dich an?

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